Für die eigenen Bilder Worte zu finden, ist nicht leicht. Ich hatte das Glück, auf die Texte von Peter Handke zu stoßen. Hier fand ich Formulierungen, die mir mein Tun, das man sich ja selbst oft nicht erklären kann, erhellten. Ich möchte sie den Bildern zur Seite stellen, in der Hoffnung, sie der Betrachter*in zugänglicher zu machen, so wie mir selbst.
Was lässt mich auf den Auslöser drücken? – Wenn sich mir eine “Schneise im Alltäglichen“ auftut. Sie öffnet sich in der Stille. „Was ist Stille? Leuchtende, feingezeichnete Nähe.“
Man staunt dann. „Der Staunende sieht, was anders ist. Der aufhört zu staunen, sieht nur noch das, was gleich ist. Nein, er sieht nicht einmal das Gleiche. Er hört überhaupt auf zu sehen, registriert nur noch. Oder so: Wer nicht mehr staunt, der hat die Zwischenräume oder Durchlässe verloren.“ Das Fotografieren ist ein Ins-Sehen-Kommen. Ein Ausbruch aus der Weltverlorenheit. Deshalb auch das Gefühl: „Ich habe wieder einen Ort.“
Und wo tut sich diese Schneise für Gewöhnlich auf? – An einem „Platz mit Menschenspuren“, im „Niemandsland“.
Der Mensch zeigt sich mir besonders deutlich in seiner Abwesenheit. „Die Abwesenheit segnet in den Zwischenräumen.“ „Der Menschheit zu nah, spüre ich das Grauen. Ich habe die Weltliebe. Sie ist in mir. Nur kann ich mir die Weltliebe im Zentrum der Geschichte nicht erhalten. Ich muss dazu an den Rand gehen.“ Eigentlich habe ich dann noch mehr als die Weltliebe: die Menschenliebe.
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